Wellenreiten in Baler – ein Ausflug mit Tücken

Artikel aktualisiert 23.07.2022

Hier waren wir noch nie. Hierher kommen wir wieder. Baler, an der Ostküste von Luzon gelegen. Bekannt in der Surfer Szene für gute Wellen. Und Wellenreiten ist sowieso einer unserer Lieblingsbeschäftigungen, (besonders die der Kinder) seit wir 2015 in Siargao und dieses Jahr in La Union Surfen waren. Allerdings hatten wir bei der Anreise mit einigen Tücken zu kämpfen, die im Nachhinein aber eine Wunderbare Erfahrung waren. Aber lest selber, was uns da so alles dazwischen kam…

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OOPS, da stimmt noch etwas nicht...

Die Fahrt nach Baler

Da wir gerade mal wieder etwas Reisefieber und Zeit hatten, packten wir kurzentschlossen die nahe Verwandtschaft in einen Van und fuhren los Richtung Ostküste von Luzon. Keiner der Jungs, die mitkamen, ist diese Strecke jemals selbst gefahren. So habe ich mich vorab mit Goolge Maps informiert.

Es führen genau 2 Strassen von Angeles City nach Baler. Eine Strecke sieht irgendwie bergig aus auf Google Maps. Die andere führt um diese Berge herum. Diese Abzweigung hiess es nicht zu verpassen, wir wollten schliesslich nicht eine Bergtour machen. Leider haben wir die Abzweigung trotz Goolge Maps doch verpasst (irgendwie komisch, oder?).

Und dann ging alles ganz schnell. Super Asphaltierte Strasse, links und rechts machten die Reisfelder plötzlich Steilwänden Platz. Der erste Hinweis aus dem hinteren Bereich des Vans kam, ob wir denn auch richtig seinen hier? Die darauffolgende Stille sagte alles. Und noch schneller als die Steilwände auftauchten, war urplötzlich die Strasse WEG. Einfach so, abgeschnitten.

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Da stehe ich nun, rechts hinten im Hintergrund geht’s weiter..

Dies war der Punkt an dem wir uns berieten, weiterfahren oder umkehren bis zur Abzweigung. Der Zeitverlust wäre etwa 1 Stunde gewesen. Die Mehrheit stimmte für eine Weiterfahrt aus 2 Gründen:

  • Trotz des fehlenden Strassenstücks gab es einen schmalen Weg, der neben der Strasse auf die andere Seite führt und gut mit dem Van befahren werden konnte
  • Die Strasse führte auf der anderen Seite in gewohnt Asphaltierter Qualität weiter

So ging es also weiter auf die andere Seite, wo die Strasse einfach so wieder begann. Dort wurde dann auch klar, was für das Fehlen der Strasse verantwortlich war. Ein Monströser Felsrutsch hat Die Strasse in ein Bachbett gespült.

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Die Strassenlücke ist Gewaltig. Der Weg links ist mehr ein Pfad

 

Ab jetzt befinden wir uns definitiv in den Bergen. Ganz genau in den Berregionen des Aurora Memorial National Parks.

Alles klar, jetzt wird in die Hände gespuckt und die Restliche Strecke in Angriff genommen. Alle zurück in den Van und los geht’s an freundlich (aber erstaunt) winkenden Bergbewohnern. Merkwürdig war es schon, dass wir seit dem Passieren der Strassenlücke kein einiges nicht Geländegängiges Fahrzeug mehr sahen!! Was da noch auf uns zukommen würde hatten wir im Leben nicht erwartet.

Impressionen aus der Berregion des Aurora Memorial National Parks

Ok, das war ein Beispiel, wie du eine Slow Travel Reise nach Baler machen kannst. Mit einer Prise Abenteuer und etwas Übermut seitens des Fahrers. Aber trotz dem enormen Zeitverlust war diese Fahrt durch die Berge eine meiner eindrücklichsten in den Philippinen.

Baler – die Ankunft

Nach der Rütteltour durch die Berge werden die Kurven langsam weniger. Die Strasse führt schnurgerade Richtung Küste. Langsam tauchen die ersten Zeichen von Zivilisation in Form von Häusern auf. Baler empfängt die Reisenden mit dem riesigen Schriftzug BALER in der Stadtmitte. Wir sind nicht die einzigen die unbedingt ein Bild machen wollen dort. Es ist schon fast peinlich, aber es gibt eine Warteschlange, um sich mit dem Schriftzug ablichten zu können. Jetzt sind wir schon mal hier, also schön anstellen. Und die Verwandtschaft will sich das schliesslich nicht entgehen lassen.

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Baler – die Unterkunft

Niemand von uns kennt sich in Baler aus. Das ist in den Philippinen aber nie ein Problem. Schnell findet sich jemand, der jemanden kennt… Und schon fahren wir einem gut gebräunten Surfer Boy auf seinem Roller hinterher (mit mir als Sozius – ich hatte genug vom Beifahrersitz im Van nach dieser Bergtour). Nach kurzer Fahrt halten wir. Kaum ausgestiegen, ruft es von allen Ecken „Sir, this house is still free“ oder so ähnlich.

So what, target reached – #itsmorefuninthephilippines

Wir nehmen das Haus unter die Lupe, welches uns der Surfer Boy vorgeschlagen hat. Perfekt. Ein ganzes Haus plus Bahay Cubos mit Grillmöglichkeit und Küche direkt am Strand. Zum Schlafen dienen einfache Schaumstoffmatten am Boden. Die sanitäre Anlage ist etwas ..na ja.. Philippinische Verhältnisse eben. Preis 3000 Peso für alles für eine Nacht. Immerhin sind wir 16 Personen plus Kinder. Ein Hotel wäre deutlich teurer.

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Die Unterkunft ist gefunden

Ziemlich ausgehungert nach der unerwartet langen Fahrt musste nun schnell essbares auf den Tisch. Der lokale Markt bietet dazu alles, was das Herz begehrt. Zurück in der Unterkunft sind die Zutaten bereits vorbereitet und der Grill angefeuert. Fisch, Reis, Hotdogs (für mich) und Gemüse. Mit Heisshunger wird gegessen und über die unterhaltsame Fahrt durch die Berge geschwatzt. Es ist schon später Nachmittag, weil wir viel Zeit verloren haben. Nach dem Essen wird erst mal der Strand angetestet.

Baler – der SABANG Beach

Dieser Strand ist ein echter Knaller, feiner Weisser Sand, warmes sauberes Wasser. Ab und zu ein Fischerboot im Wasser. Keine Hotelbunker verbauen die Sicht. Und obwohl es keinen freien unbebauten Flecken entlang des Strandes gibt, fügen sich diese einheimischen Behausungen mit der niedrigen einstöckigen Bauweise schön in das Bild der Umgebung ein. Nur das Line-up der Wellen liegt nicht direkt vor der Haustüre. Aber ein gemütlicher 5-Minütiger Spaziergang am Strand löst auch dieses Problem. Allerdings sind jetzt, abends, die Wellen zu klein und wir zu müde.

Baler – Nachtleben

Findet nicht statt. Punkt. Wir Jungs haben wirklich noch den Arsch gehabt und sind abends mit dem Van los um die ein oder andere Bar unsicher zu machen. Und wir haben wirklich, wirklich, wirklich viele Leute gefragt, was denn hier abends so los sei. Karaoke ist nicht so mein Ding. Und sonst – Nachtleben findet nicht statt – Punkt.

Baler – Surfen

Der nächste Tag bringt Sonnenschein und neue Unternehmenslust. Nach dem Aufstehen erstmal ein Bad im schon fast heissen Wasser des Pazifiks. Herrlich, und die Sonne scheint, und die Wellen sind schon viel grösser als am Vorabend. Geil, jetzt schnell Frühstücken und los. Das Line-up ist gross. Die Sets lassen sich Zeit. Rund alle 5 Minuten kommt ein 2er oder 3er-Set mit sufbaren Wellen. Im Line-up stehen sich die Leute auf den Füssen. Aber niemanden stört es.

Die ersten Wellen kommen un der Spass geht los

 Die Leute paddeln, schreien, tauchen, fallen vom Board oder nicht und alle haben einen riesengroßen Spass. Die Surfbrettvermieter am Strand auch (300 – 400 Pesos p/p für einen halben Tag. Mit Surflehrer plus 150 – 200 Pesos). Die Miet-Boards sind, na ja…etwas schwer. Und das liegt jetzt nicht nur an mir. Ich habe schon etwas Speck auf den Rippen, aber wenn die Boards nicht so dick in Weich-Plastik verpackt wären (und dadurch bestimmt das doppelte von Originalgewicht wiegen) hätte ich sicher auch einen Ride hinbekommen 🙂 Hauptsache es verletzt sich niemand. Die Boards, die am Strand angeboten werden, sind also nicht wirklich der Brüller. Wenn du selber eines hast, bringst das besser mit. Oder kaufst dir eines in einem der vielen Shops am Strand.

Wir hatten alle viel Spass beim Surfen am Sabang Beach, und wirklich jedes Familienmitglied hat diese wunderbare Sportart einmal probiert. Stehend, Liegend, Sitzend, Lachen, Paddeln Spass pur. Was will man mehr – genau darum haben wir diesen Ausflug ja gemacht. Nach einigen Stunden in den Wellen werden diese immer spärlicher. Passt. Der Hunger treibt uns wieder zurück in unsere Freiluftküche.

Baler – Die Heimreise mit Zwischenstopp

Essen, Duschen, Packen, Einsteigen und los. Es ist ein weiter Weg zurück nach Angeles City. Diesmal um die Berge herum. Die Abzweigung kannst du auf dem Weg zurück nicht mehr verpassen (auch ohne Google) und die Strasse ist eindeutig einfacher zu befahren. Vom Besitzer der Unterkunft haben wir noch den Tipp bekommen, auf dem Heimweg den Balete – Baum zu besuchen.

Baler – Der grösste Baum Asiens

Der Balete – Tree ist der Grösste Baum in ganz Asien. Mit einem gewaltigen Baumkronenumfang von rund 60 Metern und einem Stammdurchmesser von 12-15 Meter. Ist abgeschrieben, ich gebe es zu. Hier hast du alle Details.

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Der Baum ist echt riesig und hohl, und du kannst quer durch den Stamm klettern wie ein Höhlenforscher. Wahnsinn, so etwas habe ich noch nie erlebt. Dieses Gewächs ist so eindrücklich, dass ein ganzer Park – der Balete Parc – zum Erhalt drumherum gebaut wurde. Wenn du in Baler bist, musst du dort unbedingt vorbeisehen. Parkeintritt ist 20 Peso pro Person. Ist das Geld Wert.

Tipp: Der Balete Tree wird auch als Ausflugstrip angeboten. Du kannst den Ausflug aber auch ganz easy auf eigene Faust unternemen. Miete dir für einen halben Tag einen Roller. Die kriegst du an jeder Ecke. Oder du nimmst ein Tricycle. In 30 Minuten bist du von Baler aus dort.
Hier ein paar zusatzinfos zum Balete Parc

Unterwegs nach Angeles City

Kurz nach Verlassen des Balate Parks beginnt die Strasse wieder kurvig zu werden. Aber das ist nichts im Vergleich zu der Fahrt durch die Berge des Aurora Memorial National Parks. Daher sind wir dann schnell um die Berge herum und wieder in flacherem Gebiet. Endlich tauchen wieder Reisefelder auf. Nach einem kurzen Mais-Snak am Strassenrand ist unser Ausflug nach einer weiteren Stunde Fahrt mit der Ankunft in Angeles City beendet.

Facts:

Die Strecke durch die Berge: unbedingt nur mit einem Geländewagen machen. Dauer je nach Wetter 8 – 10 Stunden (wenn’s Regent stelle ich mir vor, dass es kein Durchkommen gibt, weil die „Strasse“ teilweise durch Bäche und Flüsse führt.

Die Strecke um diese Berge herum: ist die offizielle Strecke welche auch die Touribusse nehmen. Dort kannst du bei jedem Wetter fahren. Dauer rund 5 Stunden.

Übernachten in Baler: Hotel der oberen Preisklasse sind das Ayala Surf Camp Resort oder das Rjm Pacific Waves Inn

Etwas abgelegen, dafür billiger, aber auch weniger Luxus findest du an der T. Molina Street. Dort haben wir genächtigt. Es gibt entlang der Strasse mehrere Unterkünfte direkt am Strand oder auch in der 2ten Reihe. Ich kann es nur empfehlen, wenn die Ansprüche nicht zu hoch und das Budget tief bleiben soll.

Kostenzusammenstellung (für 16 Personen + Kinder)

Van: 2500 Pesos
Benzin: 1000 Pesos
Essen: rund 2000 Pesos
surfboard Miete für 4 Boards: 2400 Pesos
Eintritt Balete Park: 320 Pesos (Kinder und Fahrer Gratis)
Kleinausgaben: 1000 Pesos
Total: 9220 Pesos

 

Einen sehr schönen Beitrag über Baler findest du auch auf dem wunderschönen Blog seayousoon.de von Sabnine

Ich hoffe, dir hat meine kleine Geschichte aus Baler gefallen. Ich kann Baler sehr empfehlen, wenn du Ruhe und Erholung suchst. Zum Surfen ist es in der Offsaison direkt am Sabang Beach nicht gut, weil die Wellen echt mini sind – für Anfänger aber bestens geeignet. Im Umland gibt es viele Ausflugsmöglichkeiten, die du in jedem Hotel buchen kannst. Der Balete Tree ist nur einer von vielen Ausflügen.

Wenn du noch Informationen hast zu Baler, dem Sabang Beach oder etwas wissen willst, dann ab damit in die Kommentare.

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