BILDERGESCHICHTEN Nummer Zwei – wie 1993 alles Begann

BORACAY. Auf dieser kleinen Insel, 10000KM von Europa entfernt, hat 1993 alles begonnen. Meine allererste Reise 1993 in die Philippinen habe ich auf diesem Wunderbaren Fleckchen Erde Verbracht. Damals ein weisser Fleck auf allen Landkarten, ist Boracay inzwischen bekannt wie ein bunter Hund. Auch ich hatte noch nie zuvor von Boracay oder von den Philippinen gehört. Mir war das Reiseziel damals eigentlich auch ziemlich egal

Ich wollte einfach weg aus dem Europäischen Winter, irgendwohin wo es viel Wind zum Windsurfen gibt und Wasser und Luft schön warm war. Der Reiseprospekt versprach eben dieses in vielen schönen bunten Bildern. BORACAY, Das Windsurfparadies. Gesehen – Gebucht! Pauschal 3 Wochen Windsurfen inklusive Material, Unterkunft und Verpflegung.

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Unsere einfachen Unterkünfte. Geteilt mit Freunden aus aller Herren Länder. Eine kleine Gemeinschaft unter Palmen.
Artikel Update
Ich habe den Artikel am 14. September 2018 etwas Aufgehübscht. Die neuen Bilder sind aus der damaligen Zeit und noch mit einer alten analogen Kamera aufgenommen worden -real old Style! Qualitativ also nicht sehr gut. Aber sie zeigen trotzdem, wie es damals so war.

Die erste Reise nach Boracay

Die Reise klappte bestens. Damals gab es in Caticlan noch keinen Flughafen. Die einzige Reiseroute damals war mit PAL von Manila nach Kalibo. Anschliessend mit dem Jeepney die damals noch ungeteerte Strasse bis Caticlan. Diese Fahrt dauerte damals gut 2 bis 3 Stunden. Entsprechend erschöpft und Staubig kam man in Caticlan an, wo die Überfahrt direkt an den White Beach folgte.

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Ankunf in Boracay

Endlich in Boracay Angekommen, mussten ich erfahren, dass die gebuchte Unterkunft an der White Beach ein paar Tage zuvor einem Feuer zum Opfer gefallen war. Und darin auch das Windsurf Material, das ich gebucht hatte. Kurzfristig und sehr unkompliziert wurde umgebucht in ein Wunderschönes Resort, das es schon lange nicht mehr gibt. Selbst den Namen habe ich vergessen, leider. In den anschliessenden 3 Wochen dort habe ich viele gute Freunde gefunden und ein Wunderbare Zeit verbracht.

Viel Windsurfmaterial war zwar Verbrannt an der White Beach. Der Leihshop mit noch intaktem Material befand sich zum Glück genau auf der anderen Seite der Insel, an der Bulabog Beach. So mussten zwar alle Gäste das wenige noch vorhanden Material Teilen. Da das Windsurfen damals noch in den Kinderschuhen steckte, gab es aber nie Engpässe mit dem Leihmaterial.

Damals war Boracay noch weitgehend vom Massentourismus verschont. Es gab einige Resorts und ein paar einfache Nipahat Unterkünfte. (Nipahat sind aus aus reinem Naturmaterial erbaute Hütten). Es existirte keine „Mainroad“ wie heutzutage und keine „Shopping Meilen“. Strom und fliessend Wasser war Luxus. Sämtliche Wege hinter der Whitebeach waren zugewachsen und nur als Pfade zu erkennen, welche als Labyrinth bis zur Bulaabog Beach führten.

Der erste Gang zum Bulabog Beach

Die Bulabog Beach liegt genau gegenüber der berühmten White Beach. An der engsten Stelle der Insel die gerade mal 500 meter beträgt, gab es damals keine Strassen, die von der enen Seite der INsel zur anderen führten. Höchstens Ausgetretene Pfade durch den Dichten Dschungel. Der einzige „Weg“ der an die Bulabog Beach führte, war weit vom Resort entfernt. Aber im Resort wurde mir kurz der Weg erklärt. Und ich bin los, um so schnell wie möglich aufs Board zu kommen.

Diese kleine Dschungel Wanderung war ein Abenteuer, das ich nie mehr vergessen werde. Durch verschlungene Wege, rechts, links, dann wieder Rechts. Geradeaus, Sackgasse, zurück und Links. Unterwegs überall Einheimische in einfachsten Hütten, die freundlich zuwinkten und sich wohl dachten, was der hier will.

An jeder Ecke Schweine, Hunde, Hühner, die gackernd meinen Weg kreuzten. Und immer wieder Palmen, Sträucher, Büsche und Wurzeln. Kein Beton, kein Teer, kein Motorenlärm oder Stromkabel. Nur die Geräusche der Natur begleiteten mich auf dem Verschlungenen Weg an den Bulabog Beach. Das Rascheln der Palmenblätter vom Wind in den Palmkronen war gut zu hören. Und mit jedem Schritt wurde das Rascheln lauter und lauter.

Unvermittelt teilte sich das Dickicht des Dschungels und ich Stand am Strand. Links und rechts nur Weisser Sand und Palmen die dem Wind trotzen. Hinter mir dichter Dschungel. Der Blick auf das Wasser vor mir war ein Blick in meine Zukunft. Stahlblaues Wasser, Menschenleer und vom sehr Starken Wind zu vielen kleinen Windwellen geformt. Weit draussen Donnerten gewaltige Wellen an das Riff.

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So sah das 1993 am Bulabog Beach aus

Während ich diese Zeilen schreibe ist es als spüre ich wieder die leichten Vibrationen am Strand bei jeder Welle die weit draussen am Riff bricht. Durch die Vielen Wege hatte ich mich etwas Verlaufen. Aber der Bulabog Beach ist nicht sehr gross und schon bald fand ich die Mietstation. Damals eines der einzigen Gebäude an der Bulabog Beach. Schnell war ein Board und Segel gefunden. Und was ich damals an diesem Tag auf dem Wasser erlebte stellte alles was ich bisher erlebte und erwartete in den Schatten.

Als Windsurfer der einzige auf dem Wasser, die untergehende Sonne am Strand hinter den Palmen. Hinter dem Rücken die Donnernden Wellen auf dem Riff. Der Wind Stark, Warm, Konstant. Das Wasser so klar als wäre es nicht vorhanden. Es war wie im Traum. Ich zog in der Bucht von Bulabog die Gischt hinter dem Board her und war wie in Trance. Und so war jeder einzelne Tag in diesen ersten 3 Berauschenden Wochen auf Boracay.

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Die allererste Surfsation am Bulabog Beach. An dieser Stelle stehen jetzt viele Hotels
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Die Auwahl des equipments war ganz ok

Der Virus hatte mich gepackt, Boracay, die Philippinen liessen mich seitdem nicht mehr los.

Seitdem zog es mich jedes Jahr wieder zurück auf diese kleine Insel-Perle in den Visays. Öfters sogar mehrmals Jährlich. Als Surflehrer verbrachte ich damals sogar 6 Monate auf Boracay. (Eine gute Geschichte, vielleicht mache ich davon mal einen Beitrag hier)

Meine Erinnerungen und das was war, und was aus Boracay bis heute geworden ist, decken sich nicht mehr. Wo sind all die Palmen, die Irrwege im Dschungel, die gemütlichen Nipahats und kleinen Resorts? Ich möchte an dieser Stelle einen Aufruf machen, der auf einem Reiseblog eigentlich ein no-Go ist. Mir persönlich aber sehr am Herzen liegt.

BITTE LASS BORACAY AUS AUF DEINER REISE

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Geschwindigkeitsrausch auf dem Board ganz ohne Kollisionsgefahr
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Nach dem Surfen Chillen mit Mickey Mouse am Strand

Dieses Juwel wird seit vielen Jahren vom Geld der Regierung und der Touristen so zerstört, dass es inzwischen schon nicht mehr wiederzuerkennen ist. Es ist nur eine kleine Insel, mit längstens nicht (mehr) genug Eigen Ressourcen für diese Flut von Menschen. Alles, wirklich alles kommt von aussen.

Frischwasser und Strom kommen von der Nachbarinsel Panay. Alle Lebensmittel werden „importiert“, selbst Fisch – welche Ironie. Mal abgesehen davon, dass der Bauboom sicher schon zwei Drittel der Flora und Fauna zum Opfer gefallen sind. Und was Passiert mit den Tonnen von Abfällen, dem Abwasser….

Es gibt noch schöne Strände, Natur und Ruhe, Unbestritten. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch dort Golfplätze, Helikopterlandeplätze, Hotels oder Strassen gebaut werden.

Jeder Mensch, der Boracay NICHT besucht, ist ein Beitrag zur Erholung der Natur. Und ich meine das wirklich so sehr, dass ich selber seit vielen Jahren nicht mehr nach Boracay Reise. Auch wenn es noch so schmerzt, stelle ich mein Persönliches Vergnügen zurück für Boracay. Ich hoffe, dass viele Menschen meinen Aufruf Lesen und ernst nehmen.
Es geht hier nicht um den Bekanntheitsgrad meines Blogs, sondern darum, Boracay zu Retten.

BITTE LASS BORACAY AUS AUF DEINER REISE

Und auch wenn Boracay nun bald wieder für den Tourismus geöffnet wird, bleibe ich bei meinem Aufruf, Boracay möglichst nicht in deine Reiseplanung aufzunehmen. Wie die Zukunft von Boracay genau aussieht, weiss ich nicht. Aber es liegt an jedem einzelnen, hier ein Zeichen zu setzen und die Insel wieder in den Dornröschenschlaf zu versetzen. Das ist mein Anliegen und meine Bitte an dich. Nur so kann sich die Natur erholen, auch wenn einiges dafür getan wird gerade. Das Beste ist, einfach nicht nach Boracay zu gehen. OK? Wie denkst du darüber?

8 Gedanken zu „BILDERGESCHICHTEN Nummer Zwei – wie 1993 alles Begann“

  1. Was für eine traurige Geschichte! Wie schade, dass sich ein solches kleines Paradies so verändert. Wenn man das einmal mitbekommt, weiß man, wie wichtig nachhaltiger Tourismus ist!

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    • Ja leider traurig aber wahr.
      Ich hoffe, dass viele meinem Aufruf folgen. Aber da die Regierung in diesem Business mitmischt sehe ich keine Rosige Zukunft für Boracay.
      Danke für den kommi, liebe Ariane.

      Antworten
  2. Hallo
    Wir waren anfang 2016 dort. Mein Chef erzälte vom dem Paradies vor 35 Jahren.
    Ein paar Bambushütten nur der Bürgermeister fuhr mit dem Mopet durch der einzigen Hauptstraße von Nord nach Süd ca: 6 Km. Na was soll ich sagen, mein Freund dem ich den Himmel auf Erden versprochen hatte wollte mich erschlagen, meine Frau verstand die Welt nicht mehr und ich sah den Strand vor lauter Chinesen nicht mehr. Den Charakter vom Ballermann 6

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  3. Hallo Frank
    Dein Chef hatte wohl Recht. Wir denken immer, dass 1993 noch nicht viel Touristen auf Boracay waren, weil ich das Boracay vorher nicht kannte. Aber im Nachhinein hats du leider Recht mit den Touristen. Mich würde mal interessieren, wie dein Chef das vor 35 Jahren empfand
    (das mit den „Touristen“ habe ich verstanden, ist alles gut. Ist ja zum Chinesischen Neujahr wirklich so!)
    LG, Urs

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  4. Hallo,
    nachdem ich heute morgen gelesen habe, das Boracay für ein halbes für Touristen gesperrt werden soll, habe ich in Erinnerungen geschwelkt.
    1993: Anreise über Manila Domestic Airport nach Kalibo. Von dort aus mit den jeepneys nach Caticlan ( aufgeweichten Schlammpiste ).
    Haben dort jemanden einen Entwicklungshelfer kennengelernt der uns den Tipp gab bei der Bootsüberfahrt eins zu suchen auf dem viel Schweine drauf sind ( diese würden im Notfall hervorragend schwimmen).
    Danach wie du geschrieben hast, paradiesich.
    Haben im ursprünglichen Nigi Nigi gewohnt.
    Kennst du die kleine Schweizer Bäckerei?
    … schön war’s.

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  5. Hallo Bernd
    Den Markus und seine Frau mit seiner Bäckerei an der Mainroad damals war eine Institution. Jeden Morgen frischen Zopf direkt ins Cottage geliefert…einfach unglaublich. Habe auch die ganze Geschichte um Markus mitgekriegt damals. Auch als der Tauchshop niederbrannte und dabei Robby ums Leben kam, traurige Geschichte. Oder den Todesfall des Windsurfers in ManocManoc, die Überschwemmung als halb Boracay nach einem Taifun eine Woche unter Wasser Stand und und und….
    Auf dem Dach der Jeepneys von Kalibo nach Caticlan, um unsere Surfbags festzuhalten wegen den Schlaglöchern und dass die Kleider von der Feuchtigkeit und dem Staub bei Ankunft in Caticlan fest wie Beton waren…Tausende Geschichten, alte Analoge Fotos die davon erzählen. Mann war das eine Geile Zeit. Das mit den Schweinen wusste ich nicht, aber heutzutage gibts ja Schwimmwesten 😉
    Danke für deine Story, schade dass wir uns damals nicht getroffen haben. Gab einige Schweizer damals auf Boracay.
    LG, Urs

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  6. Hallo, Boracay Fans
    Auch ich möchte hier aufrufen, BITTE IHR WOHLSTANDTOURISTEN meidet diese ehemals schönste Insel. Wenn ich heute Bilder von dieser Insel sehe dann möchte ich nur noch weinen. Ich selber war 1984-85 für mehrere Wochen auf Boracay und wir fühlten uns wie im Paradies. Dieses Paradies gibt es nicht mehr ausgelöscht ,verkommen durch eine geldgeile und verwöhnte Touristenbranche die nur noch Vergnügen und Party suchen. Ich hatte damals noch die möglichkeit BORACAY so kennen zu lernen wie sie ursprünglich war, eine Insel weit weg vom Massentourismus. Ein Mofa fuhr damals über die Insel und das gehörte Rudi der Polizst auf der Insel war. Heute stehe ich immer noch in Kontakt mit einer Familie von deren Tochter ich die Patenschaft übernommen habe. Ich werde immer wieder von ihnen eingeladen sie zu besuchen. Ich werde mir das ersparen ,denn ich möchte diese Insel so in Erinnerung halten wie damals in den 80er
    Lg
    Peter

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