Artikel aktualisiert am 21.11.2022
Artikel aktualisiert am 21.11.2023
Dieser Artikel ist keine Checkliste zur Auswanderung in die Philippinen, wie du das erwartest. Wir finden, eine Auswanderung ist mit einer Checkliste nicht getan. Dazu gehört grundsätzliches, und das ist das, was du hier findest. Dieser Artikel reflektiert unsere Erfahrung und Planung vom ersten Gedanken zur Auswanderung bis hin zum tatsächlichen Auswandern und alles, was danach kommt.
Grundsätzliche Gedanken zum Auswandern
Arbeiten war nie etwas, das wir gerne machten. Aber mussten, um den Lebensunterhalt in der Schweiz zu bestreiten. Für mich persönlich war bereits klar, dass ich einmal in den Philippinen leben werde, als ich 1993 das erste Mal meinen Fuß in den Weissen Sand von Boracay setzte. Konkret wurden die Pläne mit unserer Heirat 2008. Finanziell leider damals unmöglich, aus dem Hamsterrad auszusteigen, haben wir seitdem jede Sekunde am Ausstieg gearbeitet und eine Möglichkeit gesucht. Und schlussendlich auch gefunden. Dazu mehr im Artikel.
Initial war unser Philippinische Wohnsitz bei der Entscheidung. Ohne diesen hätten wir bei Null anfangen müssen, was finanziell nicht möglich gewesen wäre. So aber hatten wir bereits einen gewissen Hausstand, den wir bei unseren jährlichen Besuchen ergänzt, erneuert oder verbessert hatten.
Deswegen ist „Auswandern“ nicht das richtige Wort. „Wohnsitzwechsel“ trifft es eher. Insbesondere unser Philippinischer Wohnsitz sehr Städtisch gelegen ist, und hat nichts mit Palmen, Sandstrand und Türkisem Wasser zu tun hat. Andere Aspekte waren uns wichtiger, auf die wir im Folgenden eingehen.
Natürlich ist auch die soziale Seite bei jeder Auswanderung ein Aspekt. Diese ist immer sehr individuell. Wir stiessen wir mit unseren Plänen nie auf Grundeis. Das Feedback aus unserem Umfeld war grundsätzlich positiv, was die Entscheidung sehr viel einfacher machte.
Wohnsitz in den Philippinen
Unser neuer Wohnsitz in den Philippinen befindet sich in Angeles City. Ca. 80 Km nördlich von Manila. Angeles City ist leider eine Stadt, die in den Medien meistens als „Rotlicht der Philippinen“ bezeichnet wird und deswegen ein durchwachsenes Image hat. Ich erwähne in diesem Zusammenhang immer, dass es zwar das Rotlichtviertel gibt. Aber dieses macht einen winzigen Bruchteil aus von dem, was Angeles City als Stadt zu bieten hat. Hier einige Vorteile von Angeles City (nicht Abschliessend!)
- Küstennähe (in einer Stunde ist man mit einem Auto am Strand)
- Gute Infrastruktur (Behörden und Gesundheitswesen)
- Viele touristische Aktivitäten in und rund um die Stadt
- Internationaler Flughafen Clark (Direktflüge aus Europa mit Etihad oder Emirates)
- Geringere Verkehrsdichte als Manila
- Direkte Autobahnanschlüsse in alle vier Himmelsrichtungen (Aurora, Ilocos, Zambales, Nordluzon)
- Gutes Internet
- Europäisches Essen
- Bestehende Soziale und Behördliche Kontakte
- In kurzer Zeit in der kühlen Bergluft der Philippinischen Bergkette, der Kordilleren oder der Sierra Madre
- Geologisch günstig gelegen bei Taifunen (die 2 og. Bergmassive haben so machen Taifun zu einem Regenguss geschliffen!)
Einige eindrücke unseres Reihenhauses von innen und Aussen und 2 Typische Bilder, die in den Philippinen zum Täglichen Leben gehören
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Unsere Gründe für den Wohnsitzwechsel
Der primäre Grund: LEBEN! Uns war und ist es unheimlich wichtig, dass wir uns dem Stress des Arbeitslebens entziehen können. Dieser Stress war auch mitschuldig an dem ein oder anderen Grund unten!
Der sekundäre Grund: die Finanzierung der Auswanderung war gesichert. Dank Eigentumswohnung und Haus in der Schweiz können wir den Lebensunterhalt in den Philippinen stemmen. Meine Pensionierung steht erst 2029 an. Zum Zeitpunkt dieses Artikels noch 7 Jahre.
Weitere Gründe, die zum Entscheid führten: Rosalyn und ich waren beide gesundheitlich angeschlagen, Mitschuldig sicher der primäre Grund. Zusätzlich hatten unsere Kids beide die Lehre abgeschlossen und standen auf eigenen Füssen. Ausserdem hatte Rosalyn 15 Jahre in der Schweiz gearbeitet. Zeit, das zurückzugeben, damit Sie auch Zeit mit ihrer Familie verbringen kann.
Vorbereitungen in der Schweiz
Die Organisation der Schweizer Eigentumswohnung und des ganzen Hauses hat einiges an Zeit gekostet. Umbauten mussten ausgeführt, Zügelaktionen und Installationen über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Ebenso wie Gespräche mit Banken, Mieter und Immobilienvermittler etc. etc.
Der Hausstand in den Philippinen hatte bereits ein gewisses Niveau. Trotzdem hatten wir auch unseren Hausstand in der Schweiz aufzulösen. So wurden insgesamt 18 Stück Balikbayan Boxen vollgepackt und verschifft. Im Nachhinein hätte die Hälfte gereicht, aber das weiss man erst, wenn man in den Philippinen auspackt 😉
Papierkram
In der Schweiz wurde der Papierkram bereits Monate vorher begonnen. Mit diesen Themen wurden wir konfrontiert:
- Handyabos
- AHV
- Pensionskasse
- Banken
- Kreditkarten
- Lebensversicherungen
- Arbeitgeber
- Steuern
- Gemeinde
- Botschaften
- Auto
- Krankenkasse (ergänzt am 21.11.2022 – siehe auch in den Kommentaren!)
Vorbereitungen in den Philippinen
Da gab es nicht mehr viel zu tun für uns. Da wir über die Jahre immer wieder in unserem Haus wohnten und nötige Reparaturen machen liessen, war hier alles perfekt. Einzig die Verwandtschaft musste „Umsortiert“ werden, welche bisher das Haus „Bewachte“. Das hat Rosalyn bestens gemanagt. Ein Teil der Familie ist in die Provinz gezogen, um Platz zu schaffen für uns.
Pläne in den Philippinen
Auch hier können wir sagen: vergiss Palmen, blendend Weisse Sandstrände und Türkises Wasser. Wir haben mehrere Vorhaben, die wir umsetzen wollen und bereits dran sind. Traumstrände haben da nur selten Platz. Soll aber nicht heissen, dass es ganz ohne geht. Schliesslich sind wir im Land der Traumstrände 😉
- Sportlich aktiver werden (ich)
- Ein kleines Lebensmittelgeschäft eröffnen (Rosalyn)
- Reisfelder bewirtschaften lassen, Erträge verkaufen
- Diesen Reiseblog auffrischen und neue Artikel veröffentlichen
- Eine Apartment-Anlage Bauen zum Vermieten
- Reisen, Reisen, Reisen
Stoooop… ja genau, du siehst es 😉 Wir wollen nicht zu viel unternehmen. Immer schön langsam, eins nach dem anderen. Hier in den Philippinen ticken die Uhren anders. Seit wir 2022 mit dem Bau der Appartment-Anlage starteten, haben wir einiges am Hals. Aber da hier die Uhren anders ticken, können wir uns gut damit arrangieren.
Fazit
Dieser Artikel zeigt unsere persönliche Situation und Sicht auf den Wohnsitzwechsel. Es soll keine Anleitung sein, wie 1001-mal im Internet zu finden „Wie wandere ich aus“. Es soll ganz sicher auch kein finanzieller Ratgeber sein. Oftmals hilft die persönliche Sicht auf Dinge eher weiter als eine endlos lange „Checkliste zur Auswanderung in die Philippinen„.
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Nice 🙂 wünsche euch einen wundervollen Start und bin gespannt. Für mich als Blogger und Concierge steht auch eine Veränderung an. Beste Grüsse aus Berlin Gerry der Concierge
Hallo zusammen,
nach meinen Beiträgen in Haus und Landkauf läufts leider immer noch nicht ganz so wie geplant und im Januar ’23 wird eine weiterer Stoppover fällig. Mitlerweile hat unsere so gerühmte Baufirma die Pandemie ebenfalls nicht überlebt und somit bleibt der restliche Aufwand nun an uns hängen.
Letzten Mai haben wir aber bereits 11 Nächte gewohnt und müssen sagen : Es war traumhaft.
Nun wollen wir im Januar als oberste Priorität endlich den administrativen Schritt mit dem Landoffice erledigen,welcher es wegen dem Konkurs auch nicht mehr geschafft hat.Wenn dann die Bürokratie ins Rollen gerät hoffen wir uns dann unter allfälligen Kündigungsfristen spätetensten in der 2. Jahreshälfte definitiv in Camaya niederzulassen.
Wie Urs beschrieben hat ist so eine Auswanderung schon ein riesen Rattenschschwanz mit Behörden,Versicherungen,Banken. Eigentlich benötigt man ja auch das Auto fast bis zum letzten Tag und möchte es dann nicht unbedingt last Minute verschenken. So ergeben sich daher sicher noch viele Stolpersteine. Den Einen läufts ringer weil sie vielleicht noch auf Freunde/Verwandte als Unterstützung zählen kann. Die Anderen sind leider nicht in so einer glücklichen Lage.
Aber sobald wir Ende Januar wieder zurück sind,werden auch wir uns diesen Herausforderungen stellen.
Auf alle Fälle ist es immer wieder hilfreich so einen Blog zu haben und die Autoren Urs und Rosalyn leisten grossartiges.Natürlich sind diese Seiten nicht umsonst,und ohne viel Enthusiasmus und Gottes Lohn wäre dies nicht machbar. Deshalb finde ich die Idee mit den Partnerlinks eine gute Möglichkeit an die Unkosten ein wenig Einkommen zu generieren. Da wir jeweils die Nacht vor dem Rückflug bereits wieder in CRK verbringen,werden wir die Agodo Hotelbuchung dann über Euren Partnerlink buchen. Keep up the good work und weiter so. Freue mich jedesmal wenn wieder ein neuer Beitrag entsteht.
Hey Markus, vielen Dank für diesen hilfreichen Kommentar. Hat mich echt gefreut, dass doch der ein oder andere Interesse an unserem Geschreibsel hat 😉 Ach ja, die Bauerei in den Philippinen. Dazu könnte ich ganze Bücher schreiben. Ein oder Zwei Artikel müssen genügen. Und danke, dass ihr über unsere Partnerlinks Bucht. Finde ich Spitze das ihr uns Unterstützt. Vielen Dank dafür. Vielleicht trifft man sich ja mal auf einen Kaffee im SM Clark wen ihr in der Gegend seid ?
Hallo Urs,
da hast du eine schöne und hilfreiche Checkliste erstellt, die jeder nach seinen
Wünschen abarbeiten kann.
Du könntest noch auf einen weiteren Punkt eingehen, die Frage nach der Krankenversicherung.
Für mich ist sie mit von zentraler Bedeutung.
Ich wünsche Euch beiden viel Glück und gute Gesundheit in Angeles,
welches eine sehr gute Wahl ist, gerade, wenn man viel reisen will.
Hanspeter
Ja, das stimmt. Krankenkasse ist ein Punkt, der sicher auch berücksichtigt werden muss. Das Thema KK ist sehr individuell und auch vom Alter abhängig. Wir haben für uns entschieden, wenn mal wirklich etwas kritisches Passieren sollte, Zahlen wir aus eigener Tasche. Dazu müssen natürlich Rücklagen da sein. Ausserdem besteht immer noch die Option, zurück in die Schweiz zu gehen. Diese Option würden wir aber im wirklich aller letzten Fall in Anspruch nehmen.
LG
Urs
Hallo Urs und danke für den tollen Artikel. Die Finanzierung der Auswanderung kann einfach über Mieteinnahmen oder Verkauf der Immobilien finanziert werden? Man kann auch einen Privatkredit aufnehmen, wenn man dies mit den Banken oder Kreditgebern bespricht. Vielleicht zieht es einen ja doch zurück in die Heimat.
Mit Kredit Auswandern? Wer noch alle Sinne beienander hat Wandert ohne Schulden aus. Ansonsten ist man schneller als man Denkt „zurück in der Heimat“!