Leben am Fusse des Pinatubo

Der Philippinen Aufenthalt von 2015 ist schon etwas her. Näheres dazu findest du in meinem Reiserückblick 2015.
Beim Durchsehen der Bilder von damals schwirrten mir sofort Tausende Ideen für den Blog durch den Kopf. Und da hier in letzter Zeit nicht viel Spannendes zu unseren Reisen zu lesen war, Schiebe ich hier kurzerhand einen Reisebericht von 2015 hinterher.
Meine Frau ist in der Region Capas aufgewachsen. Capas, genauer das Barangay (Gemeinde) Santa Lucia liegt etwa 3 Autostunden Nördlich von Manila. Direkt an den Ausläufern des Pinatubo. Dort ist Sie als Kind zur Schule. Wuchs in einem Bahay Cubo (ein traditionelles Haus aus Bambus), in der Nähe eines Flusses auf in dem Sie als Kinder spielten, schwammen, fischten.
Dieser Fluss mit Namen „Bangut River“ war in ihren Kindheitstagen noch ein tiefes Gewässer. Spendete vielen Täglich frischen Fisch, die Wäsche wurde dort gewaschen und die Reisfelder wurde mit dem Flusswasser bewässert.
Nach der Beschreibung meiner Frau muss dieser Fluss früher ein Paradies gewesen sein.

Karte

Im Jahe 1991 änderte sich alles. Der Vulkanausbruch des Pinatubo begrub diese Regionen wie viele andere unter Meterhohen Ascheschichten. Auch der Banguit River wurde mit Aschestaub zugedeckt.

Im Laufe der Zeit bahnte sich das Wasser wieder seinen Natürlichen Weg. Wegen der Asche im Flussbett erreichte der Fluss aber bis heute nie mehr seine frühere Tiefe. Ist jetzt nur noch ein Rinnsal. Zum Schwimmen nicht tief genug.

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Der Tropische Regen füllt den Baguit River schnell mit viel Wasser. Da das Flussbecken aufgrund der Asche aber praktisch inexistent ist, kommen enorme Wasserassen das Flussbett herunter und übeschwemmen Regelmässig die Ufer.
Eine Alte Brücke, welche früher Meterhoch über dem Alten Fluss stand, wird immer mehr vom Wasser attakiert und langsam weggedrückt. Jedesmal wenn wir über diese Brücke fahern sind Bauarbeiten zu sehen.


KURZ-FACTS PINATUBO

  • Der Letzte Ausbruch fand am 15. Juni 1991 statt
  • Vor diesem Ausbruch war der Pinatubo 1745 Meter hoch, danach nur noch 1495 Meter
  • Mehr als 800 Menschen Verloren dabei ihr Leben
  • 30’000 verloren ihr Heim und waren Obdachlos
  • Rund 4000 Km2 wurden mit einer 1 Meter dicken Ascheschicht bedeckt
  • Die Asche in der Atmosphäre hatte Globale Auswirkungen, die Erde kühlte für ein Jahr um ein halbes Grad ab

Glücklicherweise liegt in der Nähe ein Ausbildungscamp der Philippinischen Armee (Camp o’Donnell). Diese Brücke liegt innerhalb des Armeeübungsgeländes. Die Armee benutzt diese Brücke um Ihre Truppen zu Transportieren. Ohne Brücke keine Transporte.
Deswegen wird seit einiger Zeit an einer neuen, höheren Brücke gearbeitet. Ich muss sagen, dass das eine wirklich gute Idee ist, denn ich habe jedes Mal ein Mulmiges Gefühl, über diesen Fluss zu fahren.
Mit diesem Link landest du auf Google Street View. Klick dich mit der Maus einfach immer geradeaus, dann kannst du praktischerweise die neue Brücke in der Bauphase bestaunen und sogar einen Blick von der Brücke werfen.

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Das Bild stammt von Google Street view
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Und das von mir 😉

Bei unserem letzten Besuch hatte ich einen kleinen Ausflug an den Fluss geplant. Habe meine Frau gebeten, mir zu zeigen, wo sie denn früher als Kinder spielten. Vom alten Wohnhaus führt ein kleiner Pfad hinter dem Haus durch ein kleines Waldstück.
Dieses Waldstück grenzte früher direkt an den Fluss. Jetzt ist dort nur noch Schlamm. Der Fluss oder was davon übrig ist, liegt 20 Meter weiter. Der Weg dorthin führt über Rasenflächen, die auf der Asche Wachsen.

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Wiese, wo früher Wasser war. Die Kids hier kennen es nicht anders
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Das Wasser ist gerade mal Knöcheltief
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Unheimliche Begenung der Tierischen Art. Ein zutraulicher Carabao sucht Kühlung im Fluss

Der Ausflug an den Banguit River am Fusse des Pinatubo ist immer wieder eine Eindrückliche Natur und Menschenlehre. Warum Menschenlehre? Meine Frau kennt dort alles und jeden. So werden nebst diesem eindrücklichen Ausflug an den Bangut River Natürlich auch Besuche bei der ganzen Verwandtschaft und Bekanntschaft abgehalten. Ist immer wieder schön zu sehen, wie die Augen der Leute vor Freude Leuchten, wenn Sie meine Frau (mich natürlich auch) wiedersehen.
Auch wir freuen uns, wenn die Kinder uns schon von weitem entgegenkommen und uns ihre Kleinen Hände entgegenstrecken. Darauf sind wir bestens vorbereitet und verteilen Schokolade, Seife, Kleider und vieles mehr.
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Die sprichwörtliche Philippinische Gastfreundschaft kann man in der Provinz gut spüren, wenn uns die Leute in ihren einfachen Hütten trinken Anbieten. Leben selbst in Ärmlichen Verhältnissen, aber immer ein Lächeln im Gesicht. Keine Spur von Trübseligkeit. Bei einer Entfernten Tante wurde sogar extra Frische Guavas (WIKI Link) vom Baum gepflückt für uns.
Guavas sind vom Geschmack wie Saurer Apfel. Du kannst Sie direkt essen ohne zu Schälen. Gesundgeitsfaktor 9.5 von 10 – schätze ich. Ein idealer Snack für zwischendurch. In der Hitze des Tages ein willkommener Energiespender.
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Hier wurden wir gar zum Abendessen eingeladen. Das mussten wir leider aus Zeiltchen Gründen absagen


Das Abendessen haben wir sausen lassen. Kannst du DAS verstehen? hättest du denn hier zugesagt? Na, ich weiss nicht. Aber wenn ja, dann will ich wissen ob du das wirlich gegesen hättest? Einfach ab in die Kommentare damit.

11 Gedanken zu „Leben am Fusse des Pinatubo“

    • Hallo Dieter
      Na klar darfst du, vielen Dank dafür. Ist ja auch eine Bestätigung dass der Bericht gelesen wird, Ziel erreicht 😉
      Güsse aus der (wieder) Kalten Schweiz, Urs

      Antworten
  1. Trauen sich die ehemals tapferen Schweizer heute noch nicht einmal mehr über die französiche Grenze ?

    Dort sind Froschschenkel eine Delikatesse.
    Und das mit Recht. Sie schmecken wie ultra-zartes Hähnchenfleisch.
    Bei der Gelegenheit kann man zum Apero gleich noch Weinbergschnecken kosten.

    Ganz zu schweigen von China und Thailand, wo sogar viel anderes leckere
    Kriech- und Krabbeltier serviert wird.

    Antworten
    • Hallo Rudy
      Doch doch, Weinbergschnecken esse ich schon, gibts auch in der Schweiz. Froschschenkel hatte ich noch nie. Das wird aber noch. In den Phils werden ganze Frösche zubereitet. Da werde ich früher später nicht drum rum kommen. Aber mal ehrlich, irgendwo hab ich dann schon eine Hemmschwelle. Nähmlich dann, wenn ich die Tierchen auf’m Video sehe.
      LG, Urs

      Antworten
  2. Toller Bericht, das beim Vulkanausbruch so viele Menschen umgekommen sind ist natürlich weniger schön.

    Und das Abendbrot wäre auch nicht meins gewesen. 🙂

    Wünsche Dir in 2 Wochen einen schöne Zeit wieder auf den Philippinen. Schönes Land.

    Antworten
    • Danke für deinen Kommentar, Andrea.
      Die Menschen in den Philippinen leben mit dieser Gefahr. Trotzdem ein schrekliches Kapitel in der Geschichte der Philippinen.
      LG, Urs

      Antworten

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