Dieser Artikel ist für Freunde des Aktivurlaubes.
Als Windsurfer habe ich viel Zeit in Boracay Verbracht. Bekannt für den Konstanten Habagat-Wind, der in den Europäischen Wintermonaten Oktober bis April aus Osten weht, macht Boracay zur ersten Wahl, um dem Winter in Europa zu entfliehen. Dass man dort beste Surf und Kite Bedingungen hat in dieser Zeit ist das Tüpfelchen auf dem i.
Für mich Entdeckt habe ich Boracay in den frühen 90er Jahren, als ich zufällig auf einen Artikel in einer Reisezeitschrift stiess. Ein Pauschalangebot mit Resort und Surfmaterial für 3 Wochen. Kurzentschossen habe ich gebucht. Ich habe diese Reise nie bereut. Es war der Beginn einer Sehnsucht, die mich in all den folgenden Jahren immer wieder zurück nach Boracay zog. Viele gute Freunde lernte ich dort kennen. Viele sind noch immer dort und haben sich ihren Traum erfüllt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Abonniere meinen Newsletter für mehr interessante Post direkt in dein Postfach
[wysija_form id=“5″]Anreise
Boracay liegt Zentral in den Visayas, am Nördlichen Zipfel der Nachbarinsel Panay. Da Boracay unter Touristen sehr bekannt ist, ist es relativ leicht zu erreichen mit Flügen ab Manila – Caticlan. Wer grösseres Gepäck wie Winsurfequipment mitbringt, kann über Manila – Kalibo Anreisen, muss allerdings einen Transfer nach Caticlan per Van von rund 1.5 Stunden in Kauf nehmen.
Von Caticaln wird alles nach Boracay mit einer Banca Transportiert. Die Fahrt dauert je nach Wetter 10 – 15 Minuten. Beim Übersetzen kann es im Kanal zwischen Caticlan und Boracy sehr Windig sein. Einerseits treibt das jedem Kiter und Windsurfer den Adrenalinspiegel nach oben. Andererseits kann das auch sehr gefährlich werden, denn die Strömung in diesem Kanal ist sehr stark, und dadurch der Wellengang sehr hoch. Bei viel Wind muss man schon sehr Wellen und Wasserfest sein.
Dazu später mehr.
Ich persönlich hatte schon viele male erlebt, dass selbst bei Sturm noch übergesetzt wird. einerseits kann ich das verstehen, denn die Leute wollen den Flieger nicht verpassen. Auch alle Konsumgüter kommen nur so auf die Insel. Bei ruhigem Wasser ist die Überfahrt sehr romantisch. Die Smaragdgrüne Küste von Boracay kommt langsam immer näher. geht dann auch noch die Sonne hinter Boracay unter ist das Gänsehautfeeling perfekt. Hat die Banca einmal Festgezurrt, fühlt man bereits die Relaxte Atmosphäre von Boracay.
Unterkünfte
Nun geht’s per Trike oder Van weiter Richtung Inselmitte. In diesem Bereich befinden sich 90% aller Resorts und Hotels. Als Windsurfer und Kiter sollte man sich eine Unterkunft an der Bulabog Beach Aussuchen. Die Preise sind hier nicht ganz so hoch wie am White Beach. Für Preisbewusste Backpacker kann ich das “Banana Saging” empfehlen. Die Preise waren bei meinem letzten Besuch im 2013 um die 250P. Allerdings darf man im “Banana Saging” keinen Luxus erwarten. Wer etwas mehr ausgeben möchte, dem kann ich das Aissatou Resort* empfehlen.
In der Hochsaison ist eine Voraus Buchung im Aissatou Pflicht. Wer lieber an der White Beach Wohnt, sollte sich in der Nähe der Boatstation 3 eine Bleibe suchen die da wären: Fiesta Cottages (mein Persönlicher Favorit), El Toro, Sunset Garden, Fridays.
Bulabog Beach
Boracay ist berühmt für die im Unesco Weltkulturerbe eingetragene White Beach. Die meisten Touristen kommen nur wegen dieser Beach nach Boracay. Als Windsurfer oder Kiter allerdings ist die White Beach eher uninteressant. In der Hauptsaison über die Wintermonate bläst der Habagat nämlich Ablandig an der White Beach. Geografisch liegt die Bulabog Beach genau gegenüber der White Beach. Hier weht der Wind dann “sideshore” von Links. Abgelenkt vom vorgelagerten Carabao Island.
Die Bulabog Beach ist nicht ganz so “schön” wie die White Beach (es werden viele Treibgüter angeschwemmt). Dafür ist im Vergleich zur White Beach alles etwas Billiger und auch ruhiger. Insbesondere was das Nachtleben betrifft. Durch den Stetigen Wind haben am Bulabog Beach die Moskitos einen schweren Stand. Nachts kann es auch ohne Klimaanlage Frisch werden. Wegen Seegras, Steinen und Seeigeln ist der Beach eher nicht zum Schwimmen geeignet. Wer sich nach einem Relaxten Tag auf dem Wasser trotzdem noch ins Nachtleben stürzen will, gelangt mit einem kurzen 10-15 Minütigen Fussmarsch an die Hotspots der White Beach, je nach Standort der Unterkunft. Wer will kann in den Resorts am Bulabog Beach auch Bikes oder Motorräder Mieten.
Tipp: Boracay ist 7 Kilometer lang, und genau da wo sich alle Resorts befinden nur 500 Meter breit. Man kann gut an der White Beach wohnen und am Bulabog Beach Surfen oder Kiten. So hat man, einen kurzen Täglichen Fussmarsch eingerechnet, alle Vorteile beider Inselseiten kombiniert.
Das Surf und Kite Revier
Die Bulabog Beach ist, durch das vorgelagerte Riff von hohem Wellengang geschützt. Innerhalb des Riffs ist der gesamte Bereich der Bucht Stehtief. Die linke Seite der Bucht ist seicht und mit sehr flachem Wasser ideal um schöne Manöver zu üben. Die rechte Seite der Bucht ist tiefer, dafür aber auch mit sehr schönem, Türkisen Wasser. Seeigel gibt es überall, aber nicht in hoher Zahl, da diese bei Ebbe von den einheimischen eingesammelt werden.
Bei sehr hoher Tide und idealen Windbedingungen können sich am Riff schon mal 3 hohe Meter wellen brechen. Dann ist Zeit für die Spezialisten. die Welle ist aber eher chaotisch und bricht unkalkulierbar über dem Riff. Diese Welle sollte daher mit grosser Vorsicht befahren werden. Das Riff selber liegt je nach Wasserstand einen Meter unter Wasser.
Das Riff hat 2 tiefere Lücken. Ganz Links ist eine Lücke, die wir “Waschmaschine” nennen. Dort gibt es durch die Strömung einen Wasserwirbel, der allerlei Material mit sich zieht. In der Mitte des Riffs ist der zweite Kanal. Dieser wird auch von den Fischern benutzt, um mit den Bancas in das offene Meer zu fahren. Dort kann gefahrlos das Riff auch mit einen Board überquert werden. Das Riff ist dort etwa 3 Meter tief. Auch Sprünge können dort Gefahrlos gemacht werden, da auch die Wellen höher sind als innerhalb des Riffs.
Der Wind bläst am Bulabog Beach Schräg sideshore von Links. Abgelenkt vom vorgelagerten Carabao island und Mount Luho, der höchsten Erhebung in Boracay. durch die Ablenkung des ansonsten voll Auflandgen Monsum Windes wird der Habagat verstärkt und fällt so genau in die Bucht von Bulabog Beach. Es ist die ideale Windrichtung, um mit Volldampf in die Riffwellen zu surfen oder Kiten. Etwas von Wind abfallen, und man hat das Türkisfarbene-Surfwasserfeeling – im Speed Rausch bis die Finnen glühen.
Ganz rechts in der Bucht ist die Wasserfläche zwischen dem Riff und dem Strand etwas breiter als direkt vor dem Bulabog Beach. Dort kommt dann auch das Tropical surf Feeling so richtig zur Geltung. Wenn du über das Wasser gleitest und am Ufer die Weissen Strände und Palmen vorbeiziehen. Im Rechten Teil gibt es auch eine schöne Regelmässige Windwelle die zum Springen und spielen einlädt.
Am Bulabog Beach ist man in einer anderen Welt. Wer sich dort einquartiert, hat einen anderen Tages-Rhythmus als am White Beach. Alles richtet sich nach der Tide. je nach Mondstand kann man morgens oder nachmittags Surfen. Ich hatte auch schon viele male Vollmond Session. Nicht ganz ungefährlich, aber Unvergessliche Erlebnisse. Morgens ganz früh, wenn die Sonne aufgeht hinter den Palmen, und man mit Volldampf durch das Wasser Gleitet. Niemand sonst im Wasser, nur du und die Elemente. Das sind Erlebnisse an die man sich immer erinnern wird.
Windsurfen und Kiten lernen
Surfen oder Kiten ist am Bulabog Beach viel schneller erlernt aufgrund der idealen Bedingungen als in Europa. Stehtiefes und warmes Wasser, leicht auflandiger Wind. Nirgends lernst du schneller und besser als unter solchen Bedingungen. Es gibt Mittlerweile etliche Schulen die Kurse für alle Könner stufen inklusive Material Anbieten am Bulabog Beach. Unter anderem auch Winnie von Aissatou Resort. Wer also die Absicht hat, Windsurfen oder Kiten zu lernen – Boracay, Bulagog Beach ist the Target.
Extendet Windsurf und Kite Trips für Boracay
Bei starkem und konstantem Wind kann man die nachfolgenden Trips machen mit dem Windsurfer oder Kite. Wichtig: alle Trips nie alleine machen. Immer etwas Geld mitnehmen. Nach Möglichkeit auch eine Wasserflasche. Sonnenschutzmittel und Hut sind klar Pflicht bei allen Trips. Und auch wenn das Wasser in der Bucht noch warm ist. nach 2 Stunden auf dem Board kann es schon mal etwas kühler werden, deshalb ist ein Anzug keine schlechte Idee.
Trip 1 – Crocodile Island
Start in Bulabog, durch den Kanal in das offene Meer hinaus. Gleich nach dem Kanal Immer rechts halten und die Felsen herum Fahren. Sobald man sich auf Höhe der Felsen befindet, Taucht Panay auf. Zwischen Panay und euch sieht man dann eine kleine Insel – Krokodile Island.
Dauer: 30 Minuten
Trip 2 – Round Trip Boracay
Start in Bulabog, durch den Kanal hinaus. Danach Links halten und etwas aufkreuzen um den den Mount Luho zu Umrunden. Danach immer Stark am Wind der Küste von Boracay folgen. Am Nördlichen Ende folgt der Spass: mehrere Schläge down Wind um die Nordspitze von Boracay. Wichtig ist, dass ihr hier sehr weit weg seid von der Nordspitze. Denn nun ist es Zeit, die White Beach Seite zu passieren. Das geht aufgrund der Windabdeckung nur, wenn man weit draussen ist.
Wenn diese Passage geschafft ist, kommt der schwierigste Teil. Der ManocManoc Channel. Dort herrscht starke Strömung. die Strömung und der Wind und auch der Bootsverkehr sind in diesem Channel eure Feinde. Aufkreuzen was die Finnen hergeben heisst es jetzt. Tipp: macht eine Pause in Caticlan nach der Hälfte kreuzen. Sobald der Kanal geschafft ist wird es wieder locker. Jetzt seid ihr auf Höhe des Krokodile Islands und müsst nur noch um die Felsen von Boracay, taucht schon Bulabog auf.
Dauer: ½ Tag.
Trip 3 – im Kanal von ManocManoc
Wenn man in Bulabog noch überlegt das 6.5 oder das 7m2 Segel zu fahren, ist im Kanal das 5m2 Segel bereits zu gross. Der Kanal ist an Windarmen Tagen eine gute Alternative. Allerdings herrscht hier starke Strömung, und der Wind bläst genau mit der Strömung. Wasserstart ist hier Pflicht! die Boote sehen euch nicht wenn ihr im Wasser liegt. Und Boote gibt es viele. Die beste stelle um ins Wasser zu kommen ist die Anlegestelle beim kleinen Dorf ManocManoc, nach dem der Kanal seinen Namen hat. Man kann über den Wasserweg mit dem Windsurf oder Kite Equipment zum Kanal gelangen. Dann kann man in der Hälfte des “Korkodile Island” Trips einfach vom Wind Abfallen, und schon ist man im Kanal. Ich bevorzuge den Weg über Land mit dem Equipment im Trike oder Van. In beiden Fällen ist man nach einer Ausgiebigen Session froh, nicht mehr nach Hause Surfen zu müssen.
Dauer: up to you
Ich hoffe dass ihr euren Surf und Kiteurlaub so sehr geniest, dass ihr, wie ich, immer wieder dorthin zurückwollt. Vielen Freunden von mir, die ich zum Surfen nach Boracay brachte geht das heute noch so. Und das ist doch eine gute Referenz, oder?
Was hast du für Erfahrungen mit Surfen auf Boracay oder in den Philippinen allgemein? kennst du sogar einen geheimen Surfspot mit gutem Wind? dann ab damit in die Kommentare.