Freiwilligenarbeit auf den Philippinen
Die Philippinen sind nicht nur für den Urlaub ein beliebtes Ziel. Seit vielen Jahren schon zieht es auch Freiwillige in das Inselparadies, die sich dort ehrenamtlich engagieren. Sie wollen der Natur vor Ort und den Einheimischen auf eine andere Art begegnen und lernen wie sie helfen können. Wer das Land als Freiwillige/r kennenlernen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten.
Es gibt vor allem Projekte in den Bereichen Bildung und Kinderbetreuung, Gemeindearbeit, Gesundheit, Bau und Infrastruktur, und Natur- und Umweltschutz. Je nach Projekt kann der Einsatz ein paar Wochen oder einige Monate dauern. Auf wegweiser-freiwilligenarbeit.com, dem Portal zu Freiwilligenarbeit im Ausland, kannst du zurzeit zwischen diesen Projekten wählen.
Warum Freiwilligenarbeit auf den Philippinen?
Die Philippinen sind zwar ein Schwellenland mit einer rasch wachsenden Wirtschaft, aber das macht sich noch längst nicht in allen Regionen und Bevölkerungsschichten bemerkbar. Gerade abseits der wirtschaftlichen Ballungszentren leben viele Menschen in Armut. Die typischen Probleme eines Entwicklungslandes, wie fehlende Bildungsmöglichkeiten, mangelnde Infrastruktur und schlechte medizinische Versorgung, gibt es vor allem auf dem Land immer noch. Hier kannst du Projekte und Organisationen nicht nur durch Spenden unterstützen, sondern auch vor Ort mitanpacken.
Hinzu kommt, dass die Philippinen stark anfällig für Naturkatastrophen sind. Das destabilisiert die betroffenen Regionen noch mehr und natürlich trifft es die Schwächsten der Gesellschaft am härtesten. In diesem Zusammenhang sind Freiwillige vor allem bei langfristigen Wiederaufbaumaßnahmen und in der Katastrophenvorsorge gefragt. Das ist genauso wichtig wie die akute Katastrophenhilfe, die du besser den Experten überlässt.
Wenn du schon einmal auf den Philippinen warst, und für deine Reise vielleicht sogar Urs‘ und Rosalyns Berichte genutzt hast, wirst du wissen welche atemberaubenden Landschaften das Inselreich zu bieten hat. Leider sind hier, wie vielerorts auf der Welt, natürliche Lebensräume wie Regenwälder und Korallenriffe gefährdet. Deswegen gibt es viele Projekte im Natur- und Umweltschutz. Sie bieten dir die Möglichkeit die Tier- und Pflanzenwelt hautnah zu erleben und aus erster Hand zu lernen wie du zu ihrem Erhalt beitragen kannst.
Soziale Projekte
Eine der schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen der Philippinen sind Straßenkinder. Alleine im Großraum Manila soll es 80.000 geben, die den Großteil ihrer Zeit auf der Straße verbringen. Im gesamten Land sollen es bis zu 1,5 Millionen sein*. Staatliche Initiativen schaffen es kaum sich all dieser Kinder anzunehmen, was die Arbeit von privaten Hilfsorganisationen umso wichtiger macht. Als Ausländer kannst zum Beispiel Unterricht geben oder bei der Betreuung in Tagesstätten helfen.
Von Freiwilligenarbeit im Waisenhaus solltest du auf jeden Fall absehen. Viele Studien belegen, dass die Entwicklung von Kindern in Waisenhäusern behindert wird. Außerdem gibt es zu viele Fälle, in denen es den Besitzern von sogenannten Waisenhäusern um wenig mehr als Profit geht. Es kann sein, dass die Kinder dort gar keine Vollwaisen sind und unter falschen Versprechungen von ihren Familien getrennt wurden. Das ist eine Form des Menschenhandels und kann auch auf den Philippinen vorkommen. Nach Schätzungen von UNICEF haben weltweit 80% der Kinder in Waisenhäusern noch mindestens einen lebenden Elternteil. Bei wegweiser-freiwilligenarbeit.com wirst du deswegen keine Waisenhaus-Projekte finden, dafür aber mehr Informationen zu diesem traurigen Thema.
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Engagement im Bereich Gesundheit und Medizin
Da das medizinische Versorgungssystem noch so einige Lücken aufweist, braucht es auch im Bereich Medizin und Public Health ehrenamtliche Initiativen. Hier kannst du zum Beispiel ein Pflegepraktikum machen oder dich einer Kampagne zur öffentlichen Aufklärung über Hygiene und Vorsorge anschließen.
Vom Korallenriff bis zum Regenwald: Natur- und Umweltschutz
Es sind unter anderem die einzigartigen Landschaften der Philippinen, die sie zum beliebten Urlaubsziel machen. Dementsprechend besteht ein vielseitiges Interesse daran, diese zu erhalten und zu schützen. Einerseits gilt es zum Beispiel Regenwälder vor der räumlichen Ausbreitung der Bevölkerung zu schützen. Andererseits muss das massive Korallensterben gestoppt werden. Freiwillige können sich entweder direkt für den Naturschutz einsetzen oder dabei helfen das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zu stärken.
Bau- und Renovierungsarbeiten
Die verheerenden Taifune der Jahre 2013 und 2014 haben tiefe Spuren hinterlassen. Einige Projekte widmen sich seitdem gezielt dem Wiederaufbau von Wohnhäusern und Schulen. Vor allem auf dem Land besteht zudem unabhängig von Taifun-Schäden Verbesserungsbedarf, und auch hier kannst du beim Bauen, Renovieren und Reparieren von Gebäuden helfen.
Worum geht es bei Freiwilligenarbeit eigentlich?
Bei Freiwilligenarbeit im Ausland sollte immer das Lernen im Vordergrund stehen. Das Hauptziel ist es, Land und Leute intensiver und persönlicher kennen zu lernen, um zu verstehen, wie man die Menschen auf den Philippinen auch nach der Rückkehr unterstützen kann und was sie bewegt. Du verbringst einen Großteil deiner Zeit damit im Projekt zu helfen – was du in deiner Freizeit entdeckst ist ein zusätzlicher Bonus. Idealerweise gewinnst du dadurch eine neue Perspektive auf globale Zusammenhänge und setzt dich zu Hause dafür ein, dass mehr Menschen von der Situation auf den Philippinen erfahren.
Es ist wichtig, dass du Freiwilligenarbeit mit der Einstellung angehst „Ich bin hier um zu lernen, wie ich helfen kann“ und danach deine Erfahrungen zu Hause in langfristiges Engagement umsetzt. Suche dir deswegen Projekte aus, die dir ermöglichen besser zu verstehen, wie die Probleme der Philippinos mit deinem Leben in Europa zusammenhängen. Außerdem solltest du durch deine Arbeit vor Ort einen positiven Beitrag zur Lösung der Probleme leisten oder zumindest keinen Schaden anrichten.
Viele Projekte auf den Philippinen bieten dir diese Möglichkeiten und warten mit einzigartigen Erfahrungen auf dich.
*Quelle: https://www.jugendeinewelt.at/kinderrechte/strassenkinder/tag-der-strassenkinder/ Seite 6
Alle Bilder in diesem Artikel mit freundlicher Genehmigung von wegweiser-freiwilligenarbeit.
Das hier ist der erste Artikel den ich auf deinem Blog gelesen habe und ganz ehrlich: ich finde deine Perspektive super und wie du über die freiwilligen informiert. Ich selbst bin gerade in dieser Zeit nach dem Abi und habe mich bis jetzt gegen einen Freiwilligendienst entschieden weil ich noch kein Projekt gefunden habe bei dem ich sicher sein kann dass die Hilfe auch dort ankommt wo sie benötigt wird und ich keine Unsummen bezahlen muss um zu helfen. Aber vielleicht finde ich hier ja was 🙂
Hallo Verena
Würden uns echt freuen, wenn wir dir mit diesem Gastartikel deinen Weg ebnen für dein engagement. Genau deswegen haben wir diesen Artikel schliesslich veröffentlicht.
LG, Urs + Rosalyn